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Biografie

1955             geboren in Berlin.

1957-1965    8 Jahre Aufenthalt in Istanbul.

1973-1976    Studium an der Hochschule der Künste, Berlin, bei Prof. Dietmar Lemcke.

1976-1979    Studium an der Chelsea School Of Art, London (BA).

1976-1989    13 Jahre Aufenthalt in London.

1989-2003    14 Jahre Aufenthalt in Sydney.

2003              Rückkehr nach Deutschland

Während seines Kunststudiums in London begann Thomas Steyer, Gegenstände mit reflektierenden Oberflächen zu malen. Er wählte dabei Alltagsgegenstände wie Haushalts- und Büroartikel, Küchenutensilien und Fahrradteile als Motive für seine Ölgemälde. Da der Ertrag von Ausstellungen nach dem Studium nicht ausreichte, um davon zu leben, suchte er gezielt nach potenziellen Kunden und malte unaufgefordert Gegenstände wie Kugellager, Kühlerfiguren oder Mikrofone. Diese Bilder verkaufte er dann direkt an die jeweiligen Herstellerfirmen.

Zusätzlich wandte er sich an Musiker, die er besonders schätzte, und lieh sich deren Gitarren aus, um sie auf Leinwand zu vergrößern. Einige dieser Gitarrendarstellungen fanden schließlich ihren Weg auf Plattencover legendärer Bands, wie etwa Mark Knopflers Steelguitar auf dem Album Brothers in Arms von Dire Straits.

1984 traf er auf den bekannten englischen Illustrator Tom Stimpson, der ihm die Spritztechnik beibrachte und ihm ein Airbrush-Set schenkte. Steyer entwickelte sich schnell auf diesem Gebiet und arbeitete von da an hauptsächlich in der Werbung.

Nach 13 Jahren in London zog Steyer 1989 nach Australien und ließ sich in Sydney nieder, wo er sowohl als Illustrator arbeitete als auch als freier Maler tätig war. Die beiden Berufszweige entfernten sich jedoch zunehmend voneinander: Seine Illustrationen (Renderings) wurden immer realistischer, während sich sein Malstil hin zur puren Abstraktion entwickelte. Als kreativen Ausgleich zu seinen präzisen fotorealistischen Arbeiten malte er große, farbenkräftige Abstrakte.

Ab 1995 nutzte Steyer die fortgeschrittenen Möglichkeiten digitaler Bildgestaltung und gehörte in Australien zu den ersten Illustratoren, die den gesamten Arbeitsprozess auf Computer umstellten. Durch die Verbreitung des Internets gewann er internationale Kunden, was ihn beruflich zunehmend unabhängig von einem festen Standort machte. Nach 27 Jahren im Ausland kehrte er 2003 nach Deutschland zurück und ließ sich im Markgräflerland nieder, in einem Winzerdorf zwischen Freiburg und Basel.


Über mich

Obwohl ich freie Malerei studiert hatte, fand ich mich bald in einer Nische wieder, aus der ein Entkommen schwer erschien. Ich malte Objekte – überdimensional und realistisch in Öl auf Leinwand – und um meine Kunst erfolgreich zu vermarkten, hielt ich es für notwendig, den Erwartungen meiner Kunden zu entsprechen. Eine radikale Stiländerung hätte bedeutet, einen neuen Kundenkreis zu erschließen. Zum Glück bot sich mir der Wechsel zur Werbeillustration an. Zwar arbeitete ich nun mit anderen Techniken und in kleineren Formaten, doch weiterhin realistisch. Nebenberuflich konnte ich endlich meinen Inspirationen freien Lauf lassen und hemmungslos malen, was mich bewegte – meditativ und experimentell zugleich. Erst das Leben in Australien führte mich auf den Weg zum wirklich freien Maler.

Nach fast drei Jahrzehnten lebe ich nun wieder in Deutschland und male mit mehr Freude und Leidenschaft denn je. Mein langjähriger Freund Ted Blackall wurde zu meinem Mentor, und ich besuche ihn so oft wie möglich in Sydney, wo wir gemeinsam in seinem Studio arbeiten. Obwohl er sich als abstrakter Impressionist sieht, verdanke ich ihm viele hilfreiche Empfehlungen und Impulse für meine eigene expressionistische Malerei.

Die Motive meiner Bilder entstehen aus dem Leben selbst – wie es agiert und reagiert, spontan und aus eigener Kraft.

Ich möchte den Betrachtern meiner Bilder das Gefühl uneingeschränkter Freiheit vermitteln und zeigen, dass es sich lohnt, ungeahnte Möglichkeiten zu erforschen und mit ihnen zu experimentieren. Gleichzeitig möchte ich verdeutlichen, dass gerade die gezügelten Kräfte und Energien oft die größte Spannung erzeugen.

Vor dem Malen lege ich eine Farbpalette fest und mische drei oder vier Töne in Acryl oder Öl an. Dann ergebe ich mich dem Moment und trage die Farbe mit impulsiver Pinselführung auf, während unbewusste Einflüsse den Vorgang und die Richtung bestimmen. Anschließend betrachte ich das Werk aus der Distanz, um den nächsten Schritt zu überlegen und die beste Wirkung mit minimalen Veränderungen zu erzielen. Ein scheinbar unpassender Farbton kann positive Überraschungen schaffen, wenn ich ihn strategisch einsetze oder lasiere. Ich erwarte das Unerwartete und bearbeite es so lange, bis etwas entsteht, das mich fasziniert – das ich als abstrakte Kunst bezeichnen kann.

Eine meiner stärksten Inspirationsquellen ist die Malerin Joan Mitchell. Es gehört zu meinen größten Bestrebungen, ihr künstlerisches Niveau zu erreichen und etwas von dem fortzusetzen, was sie tragischerweise nicht mehr weiterführen konnte.


Austellungen

2024  Wasserschloss Entenstein, Schliengen
2024  Weingut Lämmlin-Schindler
2024  Haus Salmegg, Rheinfelden
2023  Helios Klinik, Müllheim
2022  Wasserschloss Entenstein, Schliengen
2022  Helios Klinik, Müllheim
2021  Die Kunst, Haus der Begegnung, Grenzach-Wyhlen
2019  Endress+Hauser, Maulburg
2019  Kulturfabrik, Schopfheim
2018  Kulturnacht, Lörrach
2018  Kulturfabrik, Schopfheim
2017  Wasserschloss Entenstein, Schliengen
2007  Kapuzinerstadl, Deggendorf
2005  Zimmer Galerie, Hannover
2005  Vin d'Oc Wein & Kunst, Berlin
2004  Museo Gilardi, Lucca
2003  Artfocus Gallery, Sydney
2003  Artichoke Gallery, Sydney
2002  Hardware Fine Art, Sydney
1998  The Painter's Gallery, Sydney
1984  Alwin Gallery, London
1983  Axis Gallery, Brighton
1983  Carlos Hulsch Galerie, Grafenrheinfeld
1981  Carlos Hulsch Galerie, Braunschweig
1980  Carlos Hulsch Galerie, Berlin
1980  Arko Art Gallery, London
1974  Freie Berliner Kunstausstellung, Berlin


Tom Steyer’s painting is as unique as the man himself. Rarely does an artist perfectly combine technical talent and creative flair, but for Tom Steyer this dynamic is the basis for his art. Tom’s background in photo-realism has left him with a remarkable legacy of precision in application that he now combines with a passionate dedication to abstraction.

Having left Europe, and a successful track record in painting behind him, Tom has resided in Australia for 14 years, and throughout this time has poured all of his energies into his abstract painting.

Two parts form Tom’s abstraction odyssey – one an articulate experiment in colour and form, the other a free spirited splash in organic style. The former reflects Tom’s link to a realist past, featuring pure abstraction with deft structure and high definition. Areas of colour are clearly articulated and delineated, whilst always allowing the viewer a sense of freedom to wander.

The latter is the progression to a further fluid representation of organic abstraction in both its form and synthesis. Colour abounds in a free world, where imagery is created by the viewer as much as the artist.

Tom’s abstract paintings are for him, about the moments of creation; colours and forms creating interrelationships with one another at a free-flowing rate. The final results are for our consumption, with Tom having delivered the ingredients for our visual pleasure. Whilst these works are loose and free, they have an underlying structure that creates balance and control.

It is not necessary to know the extent of Tom’s technical talent to truly appreciate the scope of his abstract painting, yet it begs intriguing questions about his desire to deliver such delicious images. With the ability to reach a pinnacle in photo-realist painting, it is a mark of abstraction’s emotive persuasion, that we see Tom Steyer absorbed so totally in it’s charms.

Tom Steyer creates visual realms that are at once pure fantasy, and yet somehow rewardingly familiar.

Lew Palaitis  (2002)


Tom Steyer's sure hand and skilled brushwork at first deceive the viewer in to thinking that something they know and recognise is being eloquently portrayed by a master realist artist.

If only one stands a little closer or further away it will all become something.

The best way to identify what is going on in Steyer's paintings is to think of him as an Abstract Realist.

The current paintings showcase Steyer's uncanny ability to identify and organize his deepest nameless impulses, previewing them if you like, then faithfully realize them in paint, at speed.

Ted Blackall  (2003)